[Stern rortiert]
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarPost by Andy AngererPost by Michael Rudolphund selbst wenn, muß sich die Dysonsphäre nicht mitbewegen.
Das ist die Frage.
Warum sollte sie müssen?
Weiß nicht.
:^)
Post by Michael RudolphAber wie gesagt; zeig mir einen Himmelskörper, der nicht rotiert.
Üblicherweise ist halt etwas Drehimpuls übrig. Manchmal extrem viel
("fast rotators"), manchmal um Größenordnungen weniger.
Post by Michael RudolphAußerdem bleibt immer noch die Frage, in Bezug auf welches
Bezugssystem die Sphäre stillstehen sollte.
Yep, aber es besteht halt kein Zusammenhang zur Rotation des Stern,
die können auch um unterschiedliche Achsen rotieren. Mehr wollte ich
gar nicht sagen.
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarDer einzige Grund, der mir einfällt, ist allgemein-relativistisch
("frame dragging"), aber das ist allermagerst.
Sagt mir nichts.
Eine rotierende Masse überträgt irgendwie Drehimpuls und
Rotationsenergie auf Massen in ihrer Umgebung. Genaueres weiß ich auch
nicht mehr, außer daß der Effekt wohl ziemlich mickrig ist, solange
man nicht mit einem schwarzen Loch spielt.
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarVon der Innenseite einer Hohlkugel geht effektiv gar keine
Schwerkraft aus, die hebt sich im gesamten Innenraum genau auf.
Im Mittelpunkt: klar.
Aber im gesamten Innenraum?
Im gesamten Innenraum.
[Kugelgalaxien]
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarDie scheinen sogar die ältesten zu sein, und es gibt Hinweise
darauf, daß sie das Ende der Galaxienentwicklung darstellen.
Was nun?
Sind sie die ältesten oder sind sie das Ende der Entwicklung & somit
die jüngsten?
Das Zeug aus dem sie sind ist ziemlich alt. Mit Sicherheit sind sie
aber nicht das Jugendstadium aus dem später Scheiben oder Spiralen
werden. Das wäre auch mechanisch einfach nicht drin.
Post by Michael RudolphMeinen Infos nach sind sie eher das chaotische Produkt von
Galaxienkollisionen.
Das ist eine von mehreren Theorien, das ist aber eben auch noch nicht
so richtig klar.
Post by Michael RudolphUnd dem nach eher vorläufig;
Wieso vorläufig? Was soll denn draus werden? Wieder Scheiben? Das
lustige ist doch, daß Sterne in Dingern wie M87 eben keine bevorzugte
Umlaufrichtung haben und deshalb die Galaxis insgesamt praktisch
keinen Drehimpuls, zumindest in der stellaren Komponente. Und
interstellares Gas haben die Dinger auffallend wenig. Da wird keine
Scheibe mehr draus, ohne daß jemand gewaltig nachhilft.
Post by Michael Rudolphungeordnete Strukturen sind einfach weniger stabil als geordnete.
Das sieht der Zweite Hauptsatz etwas anders.
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarInwieweit da jetzt genau z.B. Merger eine Rolle spielen, ist aber
noch nicht so richtig klar.
Kenn ich auch nicht.
Verschmelzung kleinerer Galaxien, siehe oben.
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarPost by Andy AngererOder strukturieren sie sich mit der Zeit zur Scheibe um?
Nein, anscheinend andersrum.
Wie soll das vor sich gehen?
Na eben wie oben beschrieben! Schmeiß zwei Spiralen zusammen, und Du
kriegst schon ungefähr eine "Ellipse" (also E<irgendwas>). Je mehr
Teile mit unkorreliertem Gesamtdrehimpuls reinkommen, desto kugeliger
wird das ganze.
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarPost by Andy AngererKugelförmig verteilte Orbits fördern Kollisionen;
Im galaktischen Maßstab ist das mangels Querschnitt ziemlich
vernachlässigbar, zu viel Leerraum.
Nein, da ja hier nicht nur die "echten" Krawummkollisionen wirksam
sind, sondern auch die "Pseudos": Annäherungen, die die Kandidaten
aus ihren Orbits schubsen.
Die führen aber auch nur zu einer beiderseitigen Bahnänderung unter
Drehimpulserhaltung. Für die galaktische Entwicklung ist das nicht
weiter relevant.
Post by Michael RudolphPost by Jens DittmarPost by Andy Angerergrad so, wie bei uns in der Oortschen Wolke; da schepperts ja auch
dauernd.
Da schepperts eben nicht dauernd.
Oft genug für reichlich Nachschub an Kometen.
Na ja, erstens ist noch völlig unklar, wie die Kometen aus der
Oortschen Wolke rauskommen - äußere Einwirkungen wie Gezeiten und
Wechselwirkungen mit dem interstellaren Medium spielen in den heutigen
Theorien AFAICS eine wesentlich größere Rolle als intrawolkige
Kollisionen - und zweitens scheinen wir etwas unterschiedliche
Vorstellungen von "dauernd" und "reichlich" zu haben.
Interessanterweise scheint es bei Tau Ceti wesentlich heftiger
rundzugehen, da wurden in den letzten Jahren Hinweise auf höhere
Kometenaktivität im inneren System als bei uns und auch auf
Kollisionen in der dortigen Oortschen Wolke gefunden. Das kuriose ist
nun, daß Tau Ceti auf wesentlich älter als unsere Sonne geschätzt wird
(ungefähr doppelt so alt). Wieso geht es dann dort heftiger zu? Tau
Ceti entstammt nicht der galaktischen Hauptscheibe sondern der
Population beiderseits ("thick disk"), in der die Sternenstehung
abgegessen und das Gas weitestgehend weggeräumt ist, und ist derzeit
auf Transit durch die Hauptebene. Diese Korrelation stützt etwas die
Hypothese, daß Oortsche Wolken ohne äußere Einflüsse recht stabil
sind. Die Kollisionen korrelieren wiederum andersrum. Vielleicht hatte
Tau Ceti auch von Anfang an eine reichhaltigere Oortsche Wolke als
üblich. Alles noch ziemlich unklar, das.
Jens
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